Vielleicht ist es dir schon aufgefallen … seit Anfang Juni (2023) haben wir an unserem LFG weitere tierische Begleitung. Sie gehören zu der Tierart Apis mellifera und sind im Volksmund als europäische Honigbiene bekannt. Zahlreiche SchülerInnen durften schon Bekanntschaft mit Ihnen machen und wurden angenehm überrascht, denn die Bienen interessierten sich kaum für sie, sondern gingen, anstatt Furcht und Schrecken zu verbreiten, nur ihren zahlreichen Arbeiten nach.
Viele verwechseln leider die braun-schwarz gestreifte Honigbiene mit den gelb-weiß gestreiften Wespen oder sogar mit den viel größeren Hornissen. Das Verhalten dieser Tiere könnte nicht unterschiedlicher sein. Honigbienen interessieren sich nur für Pollen, Nektar und Wasser, wohingegen Wespen und Hornissen oft auch zuckerreiche Speisen und Fleisch auf dem Speiseplan haben.
Unsere LFG-Bienen haben lediglich einen Saugrüssel mit einer langen Zunge und können daher, anders als Wespen, gar nicht beißen und interessieren sich für Menschen höchstens als warme Unterlage und Zwischenstopp auf dem Weg zu ihrem zu Hause – der sogenannten Bienenbeute. Dort warten ihre Schwestern auf die Nahrung, die sie bringen. Ihr Zuhause beschützen Bienen gegen Menschen nur in allerhöchster Not, d.h. wenn nach ihnen geschlagen wird, mit ihrem Stachel. Sticht eine Biene menschliche Haut ist das für sie ein Todesurteil, daher tun sie dies nur ungern.
Unsere Bienen haben das Glück, dass ihre Behausung von einem Freistand-Häuschen mit Wabenmuster geschützt wird. Auch können sie nicht nur einfach so durch einen Besuch am Stand beobachtet werden (Standort: oberste Stufe des grünen Klassenzimmers), sondern es gibt auch dank unserer angebrachten Sensoren die Möglichkeit live übers Internet zahlreiche Informationen über unsere Bienen zu erfahren:
- Gewichtsänderungen der Behausung
- Temperaturänderungen in- und außerhalb
- Luftfeuchtigkeitsänderungen
- Anzahl der ein- und ausfliegenden Bienen
- Tonfrequenzen aus der Bienenbehausung
Die daraus entstehenden Graphen könnt ihr euch hier nebenan ansehen. Diese Informationen geben uns die Möglichkeit unsere Bienen ohne Störung ihres Tagesablaufes zu beobachten.
„Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene. Seine Hände können nicht treffen, was seine Augen nicht sehen.“
— Muhammad Ali ehemaliger US-amerikanischer Boxer 1942–2016 —
Wir durften an zwei Freitagen im März ein Naturschauspiel miterleben. Unsere Bienen sind da nämlich „umgezogen“. Aus unserem Ursprungsvolk „Die Mayas“ sind zweimal Bienen (ein sogenannte „Schwarm“) ausgezogen, die daraufhin eingefangen wurden und so zwei neue Bienenvölker des LFG bilden („Susi“ und „Schwarmi“). Das passiert bei sehr guten Futter- und Wetterbedingungen, sobald ein Bienenvolk zahlenmäßig stark zunimmt. Diese Beobachtung hat viele Augenzeugen fasziniert, fragt daher gerne mal herum, wer es mit eigenen Augen gesehen hat.
Ab dem Schuljahr 2024/25 gibt es für alle SchülerInnen, die Teil der Bienen AG sein möchten, regelmäßig die Möglichkeit, mit den Bienen Zeit zu verbringen.
Es gibt dort im Laufe des Schuljahres unter anderem folgende Aktivitäten:
- Mikroskopieren von Honig, Pollen, Waben und Bienen
- Auswerten unserer digitalen Daten und Beobachten des Bienenverhaltens
- Arbeiten mit den Bienen (mit Schutzausrüstung)
- Schleudern von Honig
- Gewinnung von Bienenwachs
- Herstellung von Bienenwachskerzen
- Verkauf von Kerzen und Honig
- Usw.
Ich hoffe die Begegnungen mit unseren neuen Schultierchen hilft, alle zu überzeugen, wie schützenswert und wichtig Insekten für das natürliche Ökosystem sind, dessen Teil wir als Menschen schließlich auch sind.
Gez. Gazioglu
Wichtige Info:
Der Honigverkauf findet solange der Vorrat reicht täglich durch Herrn Gazioglu in U107 statt (Einfach laut klopfen).
Preis: 10 Euro pro Glas (500g)
